Ich habe eher unbewusst meine Leidenschaft und meinen Lebenstreibstoff zum Beruf gemacht.

Wenn ich erzähle, dass ich Hunde züchte und mit meinen Pointern durch ganz Europa reise, denken die meisten Menschen an urlaubsreife Szenarien, entspannte Spaziergänge am Strand und ein gutes Essen in einem schicken Restaurant. Auf meinen Reisen renne ich allerdings meistens über Felder, Wiesen und Äcker, um mit meinen Pointern zu jagen.

Dabei ist die Leidenschaft für diese Hunde unbändig, die Passion grenzenlos. Und damit bin ich nicht alleine. Passion und Leidenschaft verbinden und lassen Landesgrenzen und Sprachbarrieren unwichtig werden. Viele besondere und einzigartige Menschen habe ich auf diesem Weg schon kennen gelernt. Menschen, die wie ihre Pointer sind: stolz, wild, frei, passioniert und sehr sensibel. Eine brisante Mischung, die für mich genauso wichtig ist, wie die Luft die ich atme.

Ein Tag an meinem Schreibtisch kann um jede Uhrzeit beginnen – morgens um 8 Uhr, nachmittags um 16 Uhr oder nachts um 2 Uhr. Wie es gerade passt. Urlaubstage kenne ich ebenso wenig wie Weihnachtsgeld, geregelte Arbeitszeiten oder nörgelnde Chefs.

Aber natürlich hat auch in dieses paradisische System so seine Tücken. Schreiben kann ich nur dann, wenn keine Welpen quaken, die erwachsenen Pointer endlich mal müde sind und auch sonst Ruhe herrscht. Ohne eine große Portion Leidenschaft, Humor, Geduld, Nerven und Flexibilität hätte ich schon längst verzweifelt die Tastatur wutentbrannt in die Ecke gefeuert.

Warum ich mir das alles antue? Warum ich alljährlich tausende von Kilometern durch Europe toure, um mit meinen Pointern zu jagen?
Weil nach den gemeinsamen Erlebnissen mit meinen Hunden und anderen Pointer- und Setter-Verrückten eine intensive Erinnerung bleibt, eine nicht zu bremsende Sucht nach mehr sich ihren Weg bahnt und weil ich niemals ohne das Gefühl leben könnte, mit einem Pointer im Feld durch ein magisches Band verbunden zu sein.

Pure Leidenschaft eben. Vielleicht ist diese Leidenschaft am ehesten mit einer Droge zu vergleichen. Doch die die Sucht nach Pointern ist weniger gesundheitsschädlich. Im Gegenteil. Sie hält gesund und macht glücklich.